B

Bloggertalk: Ich bin kein Blogger!

enthält werbung

Man sagt oft, dass Hamburg, die zweitgrößte Stadt Deutschlands, eigentlich ein Dorf ist. Und irgendwie stimmt das auch. Denn immer wieder trifft man irgendwo jemanden den man kennt. Genauso ist es auf Blogger Events. Meistens kenne ich zumindest einen oder zwei unter den anderen Bloggern vom Sehen. Und das ist toll. Denn auch wenn Events „part of the job“ sind, ist es immer schön, nicht alleine herumzustehen und Menschen zu treffen, die in Job oder Freizeit ähnliches machen wie man selbst.

Das sehen nicht alle so. Und das ist völlig ok. Aber eine Situation vor einigen Tagen hat mich ins Grübeln gebracht. Neulich war ich auf einem Event, auf dem ich niemanden kannte. Schnell spottete ich aber die erste Bloggerin, denn wer außer Bloggern rückt sämtliche Accessoires auf dem Tisch zurecht um dann ein Foto mit dem iPhone zu schießen? Richtig: niemand. Also sprach ich sie an.

„Ja ich bin Bloggerin, aber ich sage das nicht so. Ich mag den Begriff nicht.“

Ich hätte gerne gefragt wieso, aber es war offensichtlich, dass sie wenig Interesse an weiterer Kommunikation hatte. Und da ich mich in solchen Situationen nicht aufdrängen will, gehe ich einfach.

„Solche gibt es immer wieder“ versichert mir eine befreundete Bloggerin später. „Die glaubt halt, dass sie was Besseres ist.“ Ich finde das Schade und auch ein bisschen unfreundlich. Aber jeder hat mal einen schlechten Tag. Mehr als die Abfuhr beschäftigt mich aber die Tatsache, dass sie gar keine Bloggerin sein möchte. Ich klicke mich durch ihren Instagram Account. Schaue ihren Blog an. Viel Interior, ein paar regionale Themen, ein bisschen Fashion, ein bisschen private Gedanken. Eigentlich meinen Kanälen sehr ähnlich. Und dennoch besteht sie darauf, nicht das zu sein, als was ich mich bezeichnen würde. Ich frage mich: Warum nicht? Und vor allem frage ich mich: Was denn dann?

Über Blogger, die keine Influencer sein wollen und Influencer, die lieber Storyteller sind 

Schnell fällt mir auf: Sie ist mit ihrer Meinung nicht alleine. Immer mehr Blogger sind der Meinung, dass diese ursprüngliche Berufsbezeichnung nicht zu ihnen passt. Wenn ich durch meinen Instagram Feed scrolle lese ich immer wieder „I’m not another Influencer“. Sondern Fotografen, Artists, digitale Normaden, Autoren, Podcaster oder Storyteller. Die aber merkwürdiger Weise genau den gleichen Content liefern, die genauso von bezahlter Werbung leben, wie Blogger oder Influencer. Wo ist also der Cut? Die Öffentlichkeit greift letztere immer wieder an und viele der oben genannten hauen fleißig mit drauf, denn sie sind ja so ganz anders. Vor nicht allzu langer Zeit stolperte ich über einen Zeitungsartikel, der über einen Influencer Kurs „berichtete“. „Berichtete“ ist etwas zu hoch gegriffen. Mehr urteilte. Und die dort auftretende Bloggerin als „Dorftrottel“ bezeichnete. Schlimm genug. Noch schlimmer, dass andere Blogger auf den Zug aufsprangen und sich mit lustig machten.

Ich kenne wirklich keinen anderen Berufszweig, der sich selber so demontiert, wie dieser. Es gibt gute und schlechte Ärzte, Journalisten und Lehrer. Trotzdem habe ich noch nie gehört, dass sich irgendjemand nicht mehr mit der Berufsbezeichnung betiteln möchte, weil er von Kollegen gehört hat, die ihren Job nicht ordentlich erledigen. Ganz zu schweigen davon, sich ständig untereinander in aller Öffentlichkeit zu denunzieren. Sicherlich, jeder darf sich Blogger nennen, der irgendwas ins Internet schreibt. Aber gleiches gilt für Fotografen, Eventmanager und Quereinsteiger in hunderten weiteren Jobs. Egal ob Teil- oder Vollzeit, egal ob Hobby oder zum Lebensunterhalt.

Und das Traurigste daran ist, dass einige von denen, die da schlecht reden, verurteilen und lästern genau wissen, dass sich ein Beitrag nicht ‚mal eben so‘ schreibt. Denn egal ob man Hauptberuflich oder neben dem Job bloggt: Da steckt Arbeit hinter. Ein Text tippt sich meist nicht einfach mal so von selber herunter. Ein Foto bearbeitet sich nicht selber. Und auch das technische Hintergrundwissen liest man sich nicht mal eben so in einer Stunde an. Die einen machen einen besseren Job und die anderen einen weniger guten. So ist das nun mal.

ich bin kein influencer

Wir haben zwar auch klein angefangen, aber das war irgendwie anders! 

Vor einigen Tagen habe ich einen Podcast zweier erfolgreicher Fashion Bloggerinnen gehört. Beide verdienen mehr als gut, beide haben auch das Selbstbewusstsein zu ihrem Job zu stehen. Sie gehen mit gutem Beispiel voran und sind sicherlich Vorbild für viele. Und doch hinterlässt der Podcast bei mir einen bitteren Nachgeschmack.

Thema: Influencer. Denn obwohl sie sich selber so bezeichnen, findet zumindest eine von ihnen, dass andere diesen Begriff nicht verdient haben. Während die eine sich aktiv dafür einsetzte, dass das herumgehacke auf Mädels, die teilweise noch nicht mal volljährig sind, aufhört ist die andere ganz ungeniert der Meinung „Aber irgendwie denke ich manchmal auch, das ist ne Krankheit.“ Das Argument, dass alle mal klein angefangen haben, lässt sie auch nicht gelten, denn „früher war das irgendwie anders. Wir hatten andere Gründe.“ Schlimm findet sie auch, dass die „teilweise ja gar kein Geld verdienen wollen.“ Sicher, ich klatsche auch nicht erfreut in die Hände, wenn Leute mit vielen Followern ihre Dienstleistungen kostenlos oder gegen Produktsamples anbieten. Aber wenn ich ehrlich bin doch aus dem Grund, dass es sich hier um Konkurrenz handelt, mit der ich preislich nicht mithalten kann. Ich werde langsam müde, denn während sich einige beschweren, dass Blogger überhaupt Geld verdienen, wird hier das Gegenteil angeprangert. Manchmal denke ich: „Hauptsache, man kann irgendwas kritisieren.“

Die Konversation geht hin und her und letztendlich einigt man sich darauf, dass man sich nicht einig wird. Das Thema wird fallen gelassen. Für die eine bleiben Influencer offensichtlich eine Krankheit. Weil sie eben schon früher damit angefangen hat und auch professioneller ist.

Ich erwische mich dabei, wie ich meinen Blog, meinen Instagram Account und meine Outfits mit ihren vergleiche. Und denke „Bin ich lächerlich? Sollte ich einfach damit aufhören?“ Und dann denke ich an die ganze Zeit, die ich investiert habe, um WordPress, SEO, HTML Codes nur annährend zu verstehen. Meine Fotos so gut wie möglich zu machen und in Lightroom so viel wie möglich aus ihnen rauszuholen. Und das alles ohne ITler und ohne Fotografien die fest für mich arbeiten.

Und dann denke ich an die vielen kleinen Instagram Influencer. Die teilweise noch minderjährigen Mädchen, die sich sicherlich noch weniger Profi Equipment leisten können als ich und trotzdem Menschen mit dem was sie tun erreichen. Und darauf stolz sind. Und ganz ehrlich: Warum auch nicht. Wenn ich nicht interessiert an ihnen bin, muss ich sie ja nicht beachten.

Liegt das Problem vielleicht genau da? Das die Schülerin Lisa aus Bottrop mit ihren 500 Followern stolz die Rolle der Influencerin annimmt, während alle diejenigen, die den Job Hauptberuflich machen nicht so ganz dazu stehen?

Mehr Mut zum Influnecer & Blogger sein! 

Vielleicht. Denn auch ich hatte so meine Probleme. Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, habe ich penibel darauf geachtet, dass niemand aus meinem Umfeld etwas mitbekommt. Anderer Name, Instagram Sperren, quasi ein Doppelleben. Weil Blogger, „dass sind doch die, die immer nur Selfies von sich posten und sich viel zu ernst nehmen“.

„Du arbeitest wohl nicht so gerne?!“, fragte mich eine Bekannte, als ich von meinen Teilzeit Blogger Plänen erzähle. „Das ist doch quasi wie Prostitution. Du verkaufst deine Meinung“, bekomme ich während einer Familienfeier vor versammelter Mannschaft entgegen geworfen. Seitdem schiebe ich das Thema in einigen Runden lieber zur Seite, als offensiv darüber zu reden.

Aber da Bloggen nun einmal ein Job ist, ich im Marketingbereich arbeite und es eigentlich eine schöne Referenz ist, hat es mittlerweile in meinem offiziellen Lebenslauf eine Eintragung. Wäre auch ganz schön blöd, wenn ich mein gesammelte Know How einfach unter den Teppich kehren würde. Und doch: Während eines Bewerbungsgespräches, auf eine Stelle von der ich gar nicht so genau weiß, ob ich sie überhaupt haben will, merke ich, dass ich anfange mich zu rechtfertigen.

Vor einigen Wochen wurde ich durch eine Agentur geführt. Und vorgestellt, als Influencerin. Das, so scheint es, wenn man auf die Gesellschaft schaut, ist noch schlimmer, als Bloggerin zu sein. Ich fühle mich merkwürdig.

Auf dem Weg nach Hause denke ich „Das ist doch gar nicht so schlecht“. Vielleicht ist es an der Zeit, zu sagen „Ich bin Teilzeit Blogger und Influencer. Ein Job, der mir wirklich Spaß macht. Wenn du willst, erzähle ich dir gerne mehr darüber.“

Wie seht ihr das? 

x

Share the Post – as a Blogger would – via Pinterest. ❤️

ich bin gar kein blogger pinterest

CategoriesAllgemein
Jana Kalea

Jana ist Reise- und Lifestylebloggerin, Fotografin, Online Marketing Expertin und Generalistin. Hin und wieder ist sie in ihrer Wahlheimat Hamburg anzutreffen. Viel lieber ist die geborene Rheinländerin aber unterwegs. Am liebsten da, wo es warm ist. Natürlich immer mit Kamera und Macbook.

  1. Daniel F. says:

    Hallo,

    das beste was ich seit längerem ansich, als auch zu diesem Thema gelesen habe! Schön und angenehm zum lesen und vor allem – wat für’s Hirn! Ich danke für den Moment und bin einer neuer, aktiver Follower mit inhaltlichen Austauschabsichten!

    Beste Grüsse von der Durchfahrt durch Hamburg…

    Das Daniel

    1. Jana Kalea says:

      Wow! Das ist ein mega Kompliment und das freut mich wirklich sehr. Gute Weiterfahrt. 🙂

  2. Björn says:

    Hi,
    Deine Worte finde ich wirklich sehr beeindruckend! Ich denke momentan über eine sehr ähnliche Thematik nach. Mein Blog gibt es erst seit Februar und ist somit noch nicht alt. Fest steht, dass es definitiv viel Arbeit ist, insbesondere neben dem Job. Das verstehen glaub ich viele Leute einfach nicht.
    Teilweise denke ich aber auch das sich gerade etwas tut. Ich zum Beispiel kann auf bestimmte Events in dem Bereich nicht gehen weil ich es einfach nicht aushalte. Zum Teil ist das wohl mein persönliches Problem … ich finde aber auch, dass dort ein Bild vermittelt wird das dem Ganzen auf lange Sicht nicht gut tut, da man sich weitestgehend selbst abfeiert. Es gibt mittlerweile sehr viele Awards und Preise die aber eigentlich nur Werbung sind … lachende zumeist schöne Mendchen, Pastellfarben und alles einfach sehr glatt. Einigen Blogs und Profilen merkt man das an und eventuell entsteht so erst ein bestimmtes Bild in der Öffentlichkeit. Weißt du was ich meine?
    Dementsprechend wenden sich auch die Leute ab die selbst Blogs betreiben und möchten damit nichts zu tun haben … wenngleich sie dennoch dazugehören wollen irgendwie. Schwieriges Thema ?
    Beste Grüße
    Björn

    1. Jana Kalea says:

      Hey Björn, ja klar, ich verstehe was du meinst. Und viele Events und Awards, die hauptsächlich stattfinden um sich selbst zu feiern kann man auf jeden Fall kritisch beäugen. Genau wie diese Mentalität sich deutlich wichtiger zu nehmen, als man eigentlich ist. Andererseits denke ich mir dann auch wieder: Wenn Geld für sowas übrig ist und die Leute sich dafür interessieren, hat es irgendwo auch seine Berechtigung. Ich muss mich damit ja nicht beschäftigen.

      Und trotzdem finde ich es super schade, dass einige die Konsequenz daraus ziehen, dass sie keine Blogger oder Influencer sind, statt zu betonen, dass es auch anders geht. Und, egal wie wenig mich z.B. Beautyblogger oder Youtuber interessieren, würde ich sie niemals schlecht reden. Die haben halt einen anderen Fokus, aber wenn sie mit dem was sie tun Leute erreichen (und wenn es nur ein paar Hundert sind), ist das völlig ok.

      Aber was mich so richtig wundert (und auch ziemlich nervt, um ehrlich zu sein) sind die, die ganz laut schreien, dass sie mit dem ganzen Kram nichts zu tun haben wollen, aber im Endeffekt genau die gleichen Werbekunden und Inhalte haben und genau auf den Events, die du da beschreibst erscheinen.

      Im Grunde muss natürlich jeder selber wissen was er tut… und ja… es ist ein sehr schwieriges Thema. ?

      1. Björn says:

        Hi Jana,
        jo, ich glaube im Prinzip denken wir sehr ähnlich!
        Ich gebe zu, dass ich bis vor einem Jahr noch ein anderes Bild des Berufszweiges hatte.
        Aus irgend einem Grund sind viele Menschen der Meinung, dass man hier mit Nichtstun und Selbstvermarktung total viel Geld verdient. Das ist ja definitv nicht so. Vielleicht ist der Berufszweig auch noch zu jung und gewisse Strukturen somit nicht da bzw. nicht gewachsen.
        Mich stört auch, dass es unter den BloggerInnen insgesamt nicht diesen Zusammenhalt gibt. Das kann man aber eventuell einfach mal gemeinsam angehen!
        Aber, und da hast du definitv recht, man kann nicht so tun als habe man mit dem ganze Kram nichts am Hut und macht schlussendlich genau dasselbe. Das geht einfach nicht.
        Genieß den Wochenstart!
        Beste Grüße
        Björn

  3. Babyblue says:

    Ein schöner Text. Ich verstehe auch nicht, warum es in der Branche so wenig Zusammenhalt gibt. Bei „uns älteren Semestern“ ist das zum Glück weniger ein Problem. Da klappt das Zusammenspiel ziemlich gut. Und die Begrifflichkeiten.. nun ja.. in dieser schnellebigen Zeit ändern sich auch diese ständig.. wer weiss wie man uns in ein paar Jahren nennt 😉

    1. Jana Kalea says:

      Da hast du auch wieder Recht. Lustiger Weise habe ich diese abfällige Art tatsächlich öfters bei „älteren“ Bloggern beobachtet. ? Aber natürlich kann man das alles nicht verallgemeinern. Der Anteil derer, die nett sind ist zum Glück größer. ?

  4. Avaganza says:

    Liebe Jana,

    schöner Post! Also ich finde es sehr schade dass es bei den Bloggern so wenig Zusammenhalt gibt. Vor allem gibt es kaum eine Berufsgruppe, die sich selbst so schlecht macht wie diese! Ich kann das als Netzwerkerin nicht nachvollziehen …

    Liebe Grüße
    Verena

  5. Ich bin Louisa, aus Odendorf, und ich habe ca. 500 Follower auf Insta und 760 auf Youtube^^ ich finde das gerade so lustig, dass es so gut passt 🙂
    Aber ich bin auch Buchblogger, das ist anders als Fashion. Nichtsdestotrotz gibt es einige Parallelen (bloß dass bei uns noch niemand Geld kriegt, soweit ich weiß. Das hat sich noch keiner getraut zu fragen).
    Z.B. das mit dem gefühl, einfach hinzuschmeißen.
    Oder diese Begriffsfudeelei, was man denn ist. Vor allem: Eigl. würde ich sagen, dass ich „booktuber“ bin. Das kennt bloß keiner außerhalb der „Szene“ also sage ich immer: Bücherblogger auf Youtube. Klingt komisch, nicht wahr?
    Ich finde Influencer klingt bei manchen etwas hochgegriffen, weil nicht klar ist, wen sie bei was wie beeinflussen. Aber Worte sind sowieso nur Hülsen, die wir mit unserem Inhalt, ihrer Bedeutung füllen.
    Von daher: Wir sind alle Menschen, die aktiv im Internet ihre Meinung verteilen 🙂 Lang und sperrig, aber ganz zutreffend.

    Liebe Grüße,

    Louisa
    aka Das Bücherregal

    1. Jana Kalea says:

      Klar, da gebe ich dir Recht. Und irgendwie ist es auch ein bisschen „komisch“ wenn sich Menschen als „Influencer“ betiteln und 500 Instagram Follower haben, aber eigentlich immer nur die gleichen, im schlimmsten Fall noch verwackelten, Selfies hochladen. Andererseits muss man aber auch sagen: Wenn Unternehmen mit ihnen kooperieren (egal ob gegen Produkt oder Bezahlung) ist es ja genau das, was die erwarten: Meinungsbeeinflussung (oder netter ausgedrückt: Inspiration) anderer.

      Ich habe mir mal deinen Youtube Channel angeschaut und ich finde du machst das schon ziemlich professionell und fällst auch mit „nur“ 760 Abonnenten in eine ganz andere Kategorie. Und da sieht man mal wieder, dass man nicht alles von Follower Zahlen abhängig machen sollte. 🙂

      Liebe Grüße

  6. Natascha says:

    Liebe Jana,
    darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich blogge einfach weil es mir Spaß macht. Wenn Freunde das nicht gut finden stört mich das nicht. Aber ich würde mir wirklich mehr Akzeptanz wünschen. Da bin ich voll bei dir!
    LG Natascha

  7. Hallo liebe Jana Kalea,
    ich kann deine Gedanken gut verstehen. Ich persönlich bezeichne mich übrigens lieber als Bloggerin, statt als Influencerin – das ist allerdings Geschmackssache. Einerseits ja, es sollte sich niemand dafür schämen müssen, was er beruflich macht. Und dieses Influencer- und Bogger-Bashing sollte langsam mal aufhören, die Zeitungen betreiben ja auch kein Einzelhandelsfachkraft-Bashing.
    Wovon ich mich aber immer wieder etwas beleidigt fühle sind „Möchtegern-Influencer“, die sich „Influencer“ nennen, nur weil sie ein Instagram-Profil haben. Deren Influencer-Dasein sich darauf beschränkt, jede zweite Woche ein unscharfes Bild auf hochzuladen. Das kann jeder gerne machen, aber ob man dann mächtig stolz auf seine Influencer-Leistung sein kann, weiß ich nicht. ABER: Wie du schon sagst, manche machen ihren Job gut, andere weniger. Und es ist auch nicht meine Aufgabe, die Arbeit anderer zu bewerten.
    Insgesamt finde ich, dass die Branche deutlich solidarischer werden sollte!
    Viele liebe Grüße
    Susi

    1. Jana Kalea says:

      Das stimmt schon. Vielleicht reagiere ich bei so etwas auch zu unkritisch. Solche Accounts ignoriere ich meist einfach, allerdings stimmt es schon, dass es den Begriff „Influencer“ irgendwie einen faden Beigeschmack geben kann. Andererseits gilt aber auch hier: Wenn diese Personen Follower anziehen und Firmen mit ihnen kooperieren haben sie irgendwie auch das „Recht“ sich so zu nennen. Aber es ist verdammt schwer da zu differenzieren. Darüber habe ich gar nicht wirklich nachgedacht, als ich den Beitrag geschrieben habe.

    1. Jana Kalea says:

      Meinst du dass der Begriff „Blogger“ negativ ist? Ich hoffe eigentlich nicht, dass das wirklich viele Leute so sehen. ?

  8. Pia Marie says:

    Hey Jana,
    ich finde es erstaunlich, wie viele Menschen ihre abwertende Meinung zum Berufsbild Blogger/Influencer/Youtuber abgeben müssen. Zuerst einmal ist das doch einfach nur cool, dass sich mit der Digitalisierung so ein breiter Arbeitsmarkt geöffnet hat, der spannende, kreative Jobs bietet…und dann hängt es eben vom Einzelnen ab wie er seine Reichweite nutzt. Alle über einen Kamm zu scheren ist genauso sinnvoll wie zu sagen : „Alle Ärzte der Welt sind soundso.“ Ich denke in vielen Fällen entstehen solche Vorurteile aus Neid oder einfach aus Unwissenheit. Viele Menschen reagieren leider einfach erstmal negativ auf Veränderungen. Nicht, dass man alles umhinterfragt hinnehmen soll, aber von vornherein scheiße finden ist halt auch keine Lösung.
    Ein sehr interessanter, gut durchdachter Beitrag von dir- Schön, solche klugen Worte zu lesen 🙂
    Liebst,
    Pia
    vielleicht wird alles vielleichter

    1. Jana Kalea says:

      „Nicht, dass man alles umhinterfragt hinnehmen soll, aber von vornherein scheiße finden ist halt auch keine Lösung.“ – Genau so ist es. ❤️

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert