Studium an zwei verschiedenen Universitäten, verschiedene Jobs und Freundeskreise verbinden mich mit den letzten Jahren und den unterschiedlichsten Ecken Hamburgs. Und die Menschen, die dort leben sind so unterschiedlich, dass es fast verwunderlich ist, dass sie in einer gemeinsamen Stadt leben. Natürlich gilt das nicht für alles und jeden, natürlich gibt es Ausnahmen, die von den Stereotypen abweichen. Es gibt Vorurteile und es gibt ganz besondere Schneeflöckchen. Aber im Großen und Ganzen kommt das schon hin.
Hamburg ist nicht gleich Hamburg
„Nicht mehr so richtig Hamburg“ ist für viele der Teil der Stadt der südlich der Elbe liegt. Die aus dem Norden würden da nie hinziehen. Und die aus dem Süden niemals weg. Aber damit ist es nicht getan. „Wo man in Hamburg wohnen will, ist ganz klar.“ sagte eine Kommilitonin einmal zu mir. „Südwestlich der Alster. Alles andere kommt für mich nicht in Frage.“ Heute wohnt sie in Eimsbüttel. Definitiv trendy und am Puls der Zeit. Bei den Latte Macchiatto Mamis. Nachhaltig, ökologisch. Und Mieten, die sich eigentlich auch niemand mehr leisten kann. Ähnlich wie in der Schanze. Der Rest der Stadt wird hier kritisch betrachtet und zu gewissen Anlässen betrachtet der Rest der Stadt die Schanze kritisch. Für einen Brunch am Wochenende kommt man trotzdem gerne her.
Und ich? Lebe schon über sechs Jahre hier. Und genauso oft bin ich schon umgezogen. Von der zentralen Neustadt, ins alternative St. Pauli. Danach in das ehemalige Arbeiterviertel Eilbek/ Barmbek. Wieder ein paar Kilometer weiter Richtung Innenstadt, nach St. Georg. Und jetzt nach Winterhude. Auch die meisten anderen Ecken kenne ich mittlerweile ganz gut. Wilhelmsburg, die Veddel, die Elbvororte und Altona sowieso. Wandsbek und sogar Finkenwerder, von dem ich bis heute nicht so ganz weiß, wie ich es einordnen soll. Sogar in Bergedorf war ich schonmal, auch wenn ich mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern kann, was ich da gemacht habe.
Hamburgliebe: Der Hafen
Einen Ort gibt es jedoch, der mich in all den Jahren begleitet hat. Wo alles aufeinander trifft, sich mit unzähligen Touristen vermischt und zu dem wohl fast jeder Hamburger, ob er nun will oder nicht, eine Geschichte zu erzählen hat: Der Hafen.
Einfach nur die Landungsbrücken entlang laufen, ein Fischbrötchen essen und ein Astra trinken, oder mit den quasi kostenlosen HVV Fähren eine Rundfahrt machen und den ganzen Hafen anschauen, die Elbe einfach durch den alten Elbtunnel einfach mal unter- statt überqueren oder einfach da sitzen und Leute beobachten. Irgendwas ist immer los.
10 Lieblingsaktivitäten am Hafen
1. Mit Fischbrötchen & Bier an den Landungsbrücken Schiffe und Menschen beobachten
2. Eine Hafenrundfahrt machen. Stilecht auf Barkassen, bequem auf Großschiffen oder quasi kostenlos mit den HVV Fähren
3. Den alten Elbtunnel durchqueren und die Stadt von der anderen Seite anschauen
4. Das Portugiesenviertel erkunden, auf einen Kaffee bei Milch oder eine Pizza bei Luigi einkehren
5. Samstagabend lange durchhalten oder Sonntagmorgen früh aufstehen und auf den Fischmarkt gehen
6. Ein bisschen Seefahrtsgeschichte schnuppern und die Cap San Diego besichtigen
7. Mit Cocktails im Sommer oder Glühwein im Winter im Strand Pauli chillen
8. Richtig gut essen im Hamburger Elbspeicher
9. Erkunden: Anfangen in der Hafencity, über den Baumwall, die Landungsbrücken, vorbei am Fischmarkt und am Dockland, bis hin zum Elbstrand und Övelgönne gibt es viel zu sehen.
10. Wohl keine andere Location in Hamburg bietet so viele unterschiedliche Fotomotive wie der Hafen. Also Kamera raus und knipsen!
Als ich das erste Mal an den Landungsbrücken war, hatte ich das Gefühl, dass Hamburg mein zu Hause werden könnte. Das ist sieben Jahre her. Mittlerweile bin ich nach Hamburg gezogen. Ich habe an zwei Unis studiert, hatte verschiedene Jobs und Praktika, bin fünf Mal umgezogen und war drei Mal für längere Zeit im Ausland. Habe viele Menschen kennengelernt. Einige haben mich bis jetzt begleitet. Einige andere nicht. Ich habe viele Entscheidungen getroffen. Richtige und falsche. Vieles hat sich in meinem Leben geändert. Ich habe mich geändert. Aber wenn ich an den Landungsbrücken stehe, auf den Hafen schaue und kurz innehalte, dann habe ich immer noch das gleiche Gefühl, wie damals. Aber der Hafen ist nicht nur meine Homebase, sondern gibt mir auch das Gefühl der Freiheit. Wenn ich wollte, dann könnte ich, genauso wie die Schiffe und die Möwen, überall hin.
Die Fotos entstanden in Zusammenarbeit mit Vanessa Lenz . Vanessa arbeitet freiberuflich als Hochzeits- und People Fotografin in Hamburg.
Noch nicht genug von Hamburg? Dann steigt doch auf eine der HVV Fähren und fahrt nach Övelgönne zum Elbstrand. Oder schaut für noch mehr Hamburg Tipps in der Hamburg Kategorie vorbei.
Hallo Jana!
Hamburg ist definitiv eines – Facettenreich! Wie jede Großstadt gibt es auch hier wirklich so viele unterschiedliche Ecken, Ideen und Lebeneisntellung und das macht es ja auch irgendwie so wunderbar 🙂 Du bist ja echt schon in einigen Stadtteilen Zuhause gewesen – dass ist auf jeden Fall super spannend! Und ich kann jedes Wort über deine LIebe zum Hafen, zum Wasser und zu den Möwen nachvollziehen!
Ich wünsche Dir einen wunderbaren Montag und einen tollen Wochenstart!
Liebste Grüße an Dich! ♥ Saskia von Dem Wind entgegen
Vielen Dank für deine lieben Worte. Das stimmt. Ich finde in Hamburg sind die verschiedenen Lebenseinstellungen aber noch deutlicher zu spüren als in München, Köln oder auch Berlin.
Liebe Grüße
Tolle Worte und auch super Tipps für einen Ausflug an den Hafen. Ich kenne viele die meinen, dass der Hafen viel zu touristisch ist. Aber trotzdem ist nichts typischer für unsere Stadt.
Liebe Grüße ⚓️
Da gebe ich dir absolut Recht! 🙂
Hallo Moin,
ich lebe zwar an der Ostsee aber ich liebe Hamburg. Hier habe ich meine Frau das erste Mal getroffen. Hier war ich im Bundeswehrkrankenhaus stationiert und durfte während der Ausbildung Rettungsdienst bei der Feuerwehr fahren. Wenn ich dachte ich habe alles gesehen, überrascht mich „Hamburg“ immer wieder. Aber du hast Recht, alles verschmilzt am Hafen. Wunderbarer Beitrag.
Viele Grüße Steffen – Dorfworker
Vielen Dank und wow- dann bleibt Hamburg für dich auf jeden Fall immer ein besonderer Ort. 🙂